Jedes Lebensalter hat seine Besonderheiten.
Kondom
Das Kondom verhütet bei richtiger Anwendung nicht nur Schwangerschaften, sondern schützt auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Mit einem Pearl-Index von 2-12 (dh. 2-12 Schwangerschaften bei 100 Frauen einem Jahr) ist die Sicherheit mäßig gut und stark von der sicheren Anwendung abhängig.
Diaphragma
Das Diaphragma (Portiokappe), im Speziellen die Caya®, ist ein Verhütungsmittel, welches neuerdings eine Renaissance erfährt. Einfach in dern Handhabung, günstig in der Anschaffung, ganz in der Hand der Anwenderin. Der Pearl-Index ist von der Sicherheit der Handhabung abhängig und wird, je nach Literaturangaben, mit zwischen 2-25 angegeben. Die Einlage ist einfach und kann ca. 6 Stunden nach Verkehr entfernt werden.
Pille
Hier gibt es verschiedene Typen. Die Sicherheit ist bei akurater Einhaltung der Einnahmevorgaben sehr gut.
Aber: sie bedeutet einen Eingriff in den natürlichen Hormonhaushalt.
Die kombinierten Pillen („KOK“) haben darüber hinaus je nach Wirkstoffkombination zT. ein erhöhtes Thromboserisiko. Daher muß im Vorfeld geklärt werden, ob ein familiär erhöhtes Thromboserisiko vorhanden ist oder nicht. Rauchen erhöht ebenfalls das Thromboserisiko, so daß eine Verordnung mit kombinierten Pillen nicht möglich ist. Auch das Vorliegen anderer Vorerkrankungen muß im Vorfeld geklärt werden. Verschiedene Kombinationen haben auch verschiedene Wirkprofile, die je nach Situation unterschiedlich eingesetzt werden können.
Daneben gibt es auch östrogenfreie Pillen mit nur einem Wirkstoff („Gestagenpille“,“Minipille“), die unter bestimmten Bedingungen bevorzugt verschrieben werden.
Pearl-Index: 0,1 -1,0 (Minipille: 0,5-3,0)
Verhütungsring
Enthält zwar wie eine kombinierte Pille beide Hormongruppen, jedoch in einer niedrigeren Dosierung. Aufgrund der lokalen Plazierung in der Scheide sind „Vergessen der Pille“ und Wirkungsverluste bei Durchfall hier nicht möglich. Der Pearl-Index 0,4-0,65 ist sogar vergleichsweise besser als bei den schluckbaren Kollegen. Das Thromboserisiko ist hier wohl nur gering erhöht.
Verhütungspflaster
Wie der Verhütungsring werden die Hormone über die Haut aufgenommen.
Auch hier handelt es sich um ein Kombinationspräparat mit einem etw. erhöhtem Thromboserisiko 6-12/100.000
Verhütungsschirmchen (Jaydess® und Kyleena®)
Diese sind besondere Varianten von Verhütungsmitteln, die in der Gebärmutter liegen. Sie sind schmal genug und flexibel in der Form, sodass sie bereits bei Frauen eingesetzt werden können, die noch keine Kinder geboren haben. Über 3 bzw. 5 Jahre anwendbar wird lokal ein hormoneller Wirkstoff freigesetzt, der jedoch nachweislich den eigenen hormonellen Zyklus nicht beeinflusst. Der Wirkstoffpegel im Blut ist so niedrig, dass auch Frauen, die sonst keine anderen hormonellen Verhütungsmethoden verwenden dürfen (zb. bei Gerinnungsstörungen), die Schirmchen eingesetzt bekommen können.
Der Pearl-Index: 0,1-0,3.
IUB – der Kupferball
Eine Neuerung auf dem Markt ist der sog. Kupferball (IUB). Das Verhütungsprinzip und der Pearl-Index gleicht der Kupferspirale. Der Einlegemodus erinnert an ein Wurfzelt: beim Vorschieben der Kupferkette, rollt diese sich beim Vorschieben zu einer Kugel, so daß dieser in der Gebärmutter in Position bleibt. Das Einlagesystem ist sehr schlank und damit auch für Mädchen ab 17 Jahren und für junge Frauen geeignet, die ein sicheres und langfristiges hormonfreies System möchten.
Pearl-Index: 0,9-3,0
Kupferspirale
Die Kupferspirale ist “die” klassische Spirale mit guter Verhütungswirkung. Der Pearl-Index wird mit 0,3-0,8 beziffert und sie ist das günstigste Verhütungssystem, das in der Gebärmutter plaziert wird.
Sie ist eine Variante der hormonfreien Verhütung und kann je nach Modell 3 bis 5 jahre belassen werden. Die Kupferspiralen beeinflussen Eisprung und den eigenen Hormonhaushalt nicht. Lediglich die Periodenblutung kann unter Umständen stärker werden. Ein Schutz vor Infektionskrankheiten ist nicht gegeben.
Die Wahl des Verhütungsmittels ist sehr individuell. Grundsätzlich gebe ich hormonfreien Verfahren den Vorzug, da nicht-natürliche Hormone einen schwerwiegenden Eingriff in das eigene hormonelle System darstellen und zahlreiche zT. schwerwiegende Veränderungen im Körper verursachen können:
Veränderung des Gerinnungssystems, Beeinflussung des Herz-Kreislaufsystems, des Blutzuckersystems, Schilddrüsensystems
Förderung von Gewichtszunahme, PMS, depr. Stimmungslage, Migräne, unreines Hautbild, abnehmende Knochendichte, Thrombose, Embolie, Schlaganfall, erhöhter Blutdruck … nur einiges zu nennen.
Ich begleite Sie bei der Wahl der passenden Verhütungsmethode!